Lexikon
Kaskadenprinzip
Das Kaskadenprinzip ist ein Begriff aus dem Vergaberecht. Es bezieht sich auf die hierarchische Struktur der Vergabe von Bauaufträgen innerhalb eines öffentlichen Beschaffungsprozesses.
Gemäß dem Kaskadenprinzip wird der Auftragsvergabe eine Abfolge von Stufen zugrunde gelegt, die bestimmte Kriterien und Voraussetzungen erfüllen müssen. Diese Stufen bestimmen die Reihenfolge, in der potenzielle Auftragnehmer angefragt werden und letztendlich den Zuschlag erhalten können.
Im Kontext des Vergaberechts bedeutet das Kaskadenprinzip laut Definition, dass öffentliche Aufträge zunächst an Unternehmen vergeben werden sollten, die den Anforderungen am besten entsprechen und gleichzeitig bestimmte soziale, umweltbezogene und wirtschaftliche Kriterien erfüllen. Erst wenn diese Anbieter nicht verfügbar sind oder die Bedingungen nicht erfüllen, können die Aufträge an die nächste Stufe von potenziellen Anbietern weitergeleitet werden.
Das Ziel des Kaskadenprinzips im Vergaberecht ist es, eine faire und transparente Vergabepraxis zu gewährleisten, die nicht nur auf wirtschaftlichen Aspekten beruht, sondern auch soziale und ökologische Gesichtspunkte berücksichtigt. Dadurch sollen beispielsweise kleine und mittlere Unternehmen sowie Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftspraktiken gefördert werden.
Somit dienen das Kaskadenprinzip und das Vergaberecht als Leitfaden für die Vergabe von öffentlichen Bauaufträgen und tragen dazu bei, dass die Vergabe im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften und den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung erfolgt.
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